Encorafenib (Braftovi®)
Erstellung der Leitlinie
1Wechselwirkungen
1.1Pharmakokinetische Wechselwirkungen
1.1.1Resorption
1.1.2Distribution
1.1.3Metabolismus
Der Abbau von Encorafenib erfolgt vorwiegend über CYP3A4. Die gleichzeitige Einnahme von Encorafenib mit starken oder moderaten CYP3A4-Inhibitoren führt zu einer Erhöhung der systemischen Verfügbarkeit von Encorafenib, wodurch unerwünschte Wirkungen verstärkt werden können. Zum Einfluss der Einnahme von CYP3A4-Induktoren auf die systemische Verfügbarkeit von Encorafenib liegen keine klinischen Untersuchungen vor. Es ist jedoch von einer verringerten systemischen Verfügbarkeit von Encorafenib auszugehen.
Encorafenib ist in vitro ein Inhibitor von CYP3A4 und UGT1A1. Simulationen legen für Substrate von CYP3A4 und UGT1A1 (z.B. Atorvastatin, Dolutegravir, Raltegravir), die einer intestinalen Metabolisierung unterliegen, eine schwache bis moderate Erhöhung der systemischen Verfügbarkeit nahe.
1.2Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Studienergebnisse deuten darauf hin, dass eine Behandlung mit Encorafenib das QTc-Intervall verlängern kann. Eine gleichzeitige Behandlung mit Encorafenib und QTc-Zeit verlängernden Arzneistoffen kann das Risiko für das Auftreten polymorpher ventrikulärer Arrhythmien, sogenannter „Torsade de pointes“, erhöhen. Bei Anwendung von Encorafenib können Blutungen, einschließlich größerer Blutungsereignisse auftreten. Das Blutungsrisiko kann bei gleichzeitiger Einnahme von Encorafenib mit antithrombotisch wirkenden Arzneistoffen ansteigen.
1.3Einfluss der Nahrungsaufnahme auf die Bioverfügbarkeit
Die Einnahme von Encorafenib zusammen mit einer fett- und kalorienreichen Mahlzeit hat keinen Einfluss auf dessen orale Bioverfügbarkeit.
2Maßnahmen
Die gleichzeitige Einnahme von Encorafenib mit Arzneistoffen, die CYP3A4-Induktoren sind, sollte vermieden werden. Ist eine gleichzeitige Einnahme von Encorafenib mit Arzneistoffen, die starke oder moderate CYP3A4-Inhibitoren sind, erforderlich, sollten die Patient*innen besonders hinsichtlich der unerwünschten Wirkungen von Encorafenib überwacht werden. Während der gesamten Behandlungsdauer mit Encorafenib ist auf den Verzehr von Grapefruits, grapefruitartigen Früchten (z.B. Pomelo, Bitterorange) und deren Zubereitungen zu verzichten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Encorafenib und Arzneistoffen, die Substrate von CYP3A4 und UGT1A1 mit enger therapeutischer Breite sind (z.B. Atorvastatin, Dolutegravir, Raltegravir), sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollten die Patient*innen engmaschig hinsichtlich des Auftretens von unerwünschten Wirkungen überwacht werden.
Die gleichzeitige Behandlung von Encorafenib mit Arzneistoffen, welche die QTc-Zeit verlängern können, sollte vermieden werden. Wenn eine gleichzeitige Behandlung erforderlich ist, sollten auf einen ausgeglichenen Elektrolythaushalt geachtet und regelmäßig die QTc-Zeit kontrolliert werden. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Encorafenib und antithrombotisch wirkenden Arzneistoffen sollten regelmäßig gerinnungsbezogene Laborparameter kontrolliert werden.
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Quellenangabe:
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