Lenvatinib (Kisplyx®)
Erstellung der Leitlinie
1Wechselwirkungen
1.1Pharmakokinetische Wechselwirkungen
Metabolismus: Der Abbau von Lenvatinib erfolgt hauptsächlich über eine Oxidation durch die Aldehydoxidase. Die N-Demethylierung über CYP3A4 und die Glutathion-Konjugation stellen Nebenwege des Abbaus dar. Daher haben sowohl CYP3A4-Inhibitoren als auch -Induktoren keinen bedeutsamen Einfluss auf die systemische Verfügbarkeit von Lenvatinib.
1.2Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Eine durch Lenvatinib verursachte Myelosuppression kann durch die gleichzeitige Anwendung von Lenvatinib mit anderen myelosuppressiven Arzneistoffen verstärkt werden. Da unter der Therapie mit Lenvatinib Verlängerungen der ventrikulären Repolarisation beobachtet wurden, kann die gleichzeitige Gabe von Lenvatinib mit QTc-Zeit verlängernden Arzneistoffen das Risiko für das Auftreten polymorpher ventrikulärer Arrhythmien, sogenannter „Torsade de pointes“, erhöhen. Bei der Anwendung von Lenvatinib treten außerdem sehr häufig Blutungen auf. Die gleichzeitige Gabe von antithrombotisch wirkenden Arzneistoffen mit Lanvatinib kann daher das Blutungsrisiko einschließlich des Auftretens größerer Blutungsereignisse erhöhen. Unter der Behandlung mit Lenvatinib treten häufig Störungen der Nierenfunktion, vor allem eine akute Niereninsuffizienz auf. Bei der gleichzeitigen Gabe von Lenvatinib und Arzneistoffen, die in das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) eingreifen, besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko einer akuten Niereninsuffizienz. Unter der Therapie mit Lenvatinib wurden gastrointestinale Perforationen beobachtet. Das Risiko hierfür kann sich durch die gleichzeitige Gabe Lenvatinib und Arzneistoffen, die in den Prostaglandinstoffwechsel eingreifen (z.B. NSAIDs, Kortikosteroide) erhöhen.
1.3Einfluss der Nahrungsaufnahme auf die Bioverfügbarkeit
Im Vergleich zur Einnahme im nüchternen Zustand verzögert die Einnahme von Lenvatinib mit einer Mahlzeit die Resorption und das Auftreten der maximalen Plasmakonzentration, führt aber nicht zu einer Minderung der oralen Bioverfügbarkeit.
2Maßnahmen
Die gleichzeitige Behandlung mit Lenvatinib und QTc-Zeit verlängernden Arzneistoffen sollte vermieden werden. Ist dies nicht möglich, sollte auf einen ausgeglichenen Elektrolythaushalt geachtet und regelmäßig die QTc-Zeit kontrolliert werden. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lenvatinib und antithrombotisch wirkenden Arzneistoffen sollten regelmäßig gerinnungsbezogene Laborparameter kontrolliert werden. Bei gleichzeitiger Gabe von Lenvatinib und Arzneistoffen, die in das RAAS eingreifen, sollte die Nierenfunktion regelmäßig kontrolliert werden. Die Gabe von Kortikosteroiden oder NSAR während der Therapie mit Lenvatinib sollte vermieden werden.
Lenvatinib kann unabhängig von den Mahlzeiten, sollte aber zur jeweils gleichen Tageszeit eingenommen werden.
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